Ena in Paraguay

Die letzte Woche war wirklich cool. Am Sonntag den 11.08. hatten wir ein Familienfest, das heißt "Retiro de Familia", für die Kindergartenkinder und ihre Familien. Das fand auf einem richtig schönen Gelände statt. Die Familien konnten dann einige Spielestationen durchlaufen, es gab Essen, eine Art Infoveranstaltung für die Eltern und wir Freiwillige haben mit den Lehrerinnen aus dem Kindergarten sogar getanzt. :D


Am coolsten war dann der Abend. Der Sportlehrer hat uns mit dem Motorrad nach Hause gebracht und Ich konnte alleine und mit ihm zusammen auf seinem Motorrad fahren!! Das war soooo cool. Ja, da hab ich hier einfach mal kurz Motorrad fahren gelernt. Das hat richtig Spaß gemacht! :)

Am Mittwoch sind wir dann alle zusammen in den Chaco gefahren. Paraguay ist durch einen Fluss sozusagen in zwei Hälften geteilt. Wir sind in der östlichen und in der westlichen Hälfte ist eben der Chaco. Dort gibt es viele Mennonitenkolonien und alles ist noch viel natürlicher und weniger bebaut. Die Mennoniten sind eine Glaubensgemeinschaft und stammen unter anderem aus Deutschland, das heißt dort wurde überall Deutsch und Plattdeutsch gesprochen.

Am Freitag haben wir dann eine Tour mit dem ehemaligen Kulturminister gemacht, die sehr interessant war. Wir haben viel über die Geschichte der Mennoniten gelernt und das Arbeits- oder Wohnlager eines Indianerstammes besucht. Die Indianer leben wirklich in armen Verhältnissen aber fühlen sich dort sehr wohl. Als wir dann mit dem Auto dadurch gefahren sind, sind auch einige Kinder hinter unserem Auto hergelaufen. :)

Am nachmittag haben wir dann noch den Kriegsschauplatz des Chacokrieges, Fontin Boqueron, besucht. ( Der Krieg fand von 1932-1935 zwischen Bolivien und Paraguay statt, für die dies interessiert ;) )
Das war echt spannend.

(Die Bäume gibt es hier ganz viel, die "Flaschenbäume". Im Krieg wurden sie ausgehölt und die Scharfschützen haben sich darin postiert.)

Am spannendsten war dann allerdings, als uns unser "Kulturführer" auf dem Rückweg noch eine BOMBE zeigte. Ja, eine echte Bombe. Die wurde dort vor kurzem gefunden. Ein Blindgänger der Schlacht um Boqueron, noch funktionstüchtig und genau an einem Grillplatz.
Gut! In Deutschland wäre das Gebiet erstmal weiträumig gesperrt worden und ein Spezial-Bombenkommando angerückt. Hier in Paraguay läuft das etwas anders. Man hat einfach etwas Beton unter und neben die Bombe geschüttet und ein paar Eisengitter darüber gelegt. Ja, da kann doch fast nichst mehr passieren.. zumal sie immernoch da am Grillplatz rumliegt.

Wie ihr seht ticken die Paraguayer hier schon manchmal bisschen anders. :D Sonst wars im Chaco auch einfach nur wunderbar entspannend, sonnig und schön. Osvaldo, bei dem wir gewohnt haben, hat abends dann immer typisch Paraguayisch für uns gekocht, was unglaublich lecker war, zumal es am ersten Abend ein suuuper leckeres Grillfleisch gab! Der Wahnsinn, da der Großteil der Bevölkerung Rinder züchtet!

Also unser Kurzurlaub war wirklich eine gesegnete Zeit. Morgen gehts dann wieder los mit dem Schulalltag.

Vielen lieben Dank auch an alle die für mich beten und so lieb an mich denken. Ich bin echt froh euch zu haben! Es ist echt cool wie sehr man Gottes Präsenz hier erlebt. :)

Allerliebste Grüße und alles Liebe
Eure Ena ♥